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5. Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit

Im Oktober 2018 führte der 3. Ökumenische Pilgerweg schon einmal über die Pilgerherberge in Kleinliebenau. In diesem Jahr begann der Weg im polnischen Zielona Gora und führt über geschätzte 1.450 km bis ins schottische Glasgow. Ziel ist die Welt-Klimakonferenz COP 26 Ende Oktober 2021. Hier treffen sich mehrere internationale Pilgerzüge, um gemeinsam aufmerksam zu machen, dass es allerhöchste Zeit wird, den Gefahren des Klimawandels entgegenzutreten.

Auf dem Weg dahin traf eine kleine Pilgergruppe am 1. September an der Rittergutskirche Kleinliebenau ein und übernachtete hier. In Gesprächen mit den Gästen kam zum Ausdruck, dass ihre Aktion nur ein kleiner Schritt ist, um die Menschheit wachzurütteln.

Am nächsten Morgen zog die Gruppe weiter nach Merseburg, wo sie am Nachmittag an einem ökumenischen Pilgergottesdienst im 1000-jährigen Dom der Stadt teilnehmen wollten.

Der Kultur-und Pilgerverein wünscht ihnen
Buen Camino!

Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit (September 2021) | Foto: Siegfried Adaschkiewitz Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit (September 2021) | Foto: Siegfried Adaschkiewitz Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit (September 2021) | Foto: Siegfried Adaschkiewitz Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit (September 2021) | Foto: Siegfried Adaschkiewitz

Pilgern – so kannten wir das noch nicht!

Der Heilige Martin teilte seinen Mantel mit einem Bettler. Das ist der Grundstein des Martinstags.

Wir hatten kurze Zeit später, am Buß-und Bettag, unseren eigenen Martin vor der Tür. Er brauchte Hilfe, als er vor der Tür unserer Herbergsbetreuerin stand. Er war durchnässt bis auf die Knochen, da er die vergangene Nacht nur unter einer notdürftigen Unterstellung im Wald verbracht hatte.

Wir lauschten den Ausführungen unseres Pilger-Martins, welcher gerade einmal 36 Jahre jung ist. Wir fragten uns, was einen jungen Menschen ohne Konfession dazu bewegt, nach dem bestandenen Abitur, nach einem begonnenen und geschmissenen Studium, ohne Berufsabschluss, mit mehreren versuchten Arbeitsstellen jetzt den Pilgerweg nach Santiago de Compostela zu gehen?

Man sagt ja, der Weg ist das Ziel. Vielleicht ist es das? Vielleicht ist sein Ziel eine Erkenntnis „was will ich aus meinem Leben machen“? Er weiss es nicht und wir noch viel weniger.

Die Suche danach begann in Spremberg; ohne Geld, ohne Kommunikationsmittel, nur mit einigen persönlichen Sachen, einem Schlafsack und einer Gitarre. Seinem Ziel, Santiago, ist er ein Stück näher und heute kann er in unserem Pilgerquartier seine Sachen trocknen, sich etwas Essen kochen und dann mit dem Pilgersegen weiter ziehen.

Möge er nicht nur am Ende seines Weges ankommen, sondern auch später seine beruflichen Ziele erreichen.

Wir wünschen ihm Buen Camino!