Die Kleinliebenauer Friedrich-Gerhardt-Orgel
Zu Leben und Schaffen des Orgelbauers Friedrich Gerhardt
„Derselbe ist geboren am 1. November 1826 in Cölleda / Thüringen). Seine Lehrjahre brachte er bei dem Orgelbaumeister E.S. Hesse in Dachwig bei Erfurt zu. Zu seiner weiteren Ausbildung studierte er noch bei den Meistern Kreuzbach (Borna), Buchholz (Berlin), Sonnreck (Cöln a.Rh.), Korfmacher in Linnich, Schmid in Oldenburg und bereiste Belgien, Oestereich und Oberitalien. Im Jahre 1853 etablierte er sich in Cölleda, von da aus siedelte er im Jahre 1863 nach Merseburg über.“ (aus: „Urania Musik-Zeitschrift für Orgelbau, Orgel- und Harmoniumspiel ….“ Jahrgang 1878)
Die Kleinliebenauer Gerhardt-Orgel
Wenn auch noch ohne archivalisch überliefertes Erbauungsjahr, können wir davon ausgehen, dass die Kleinliebenauer Orgel um 1880 von Friedrich Gerhardt aus Merseburg erbaut wurde. Vermutlich von der Vorgängerorgel übernahm er die beiden unter der Orgelempore stehenden Keilbälge und die Pedalwindlade.
Die ursprüngliche Disposition lautet:
Principal 8‘ – Hohlflöte 8‘ – Octave 4‘ – Octave 2‘ – Subbaß 16‘ – Pedalkoppel.
Die Prospektpfeifen aus Zinn mussten 1917 an die Rüstungsindustrie abgegeben werden. Diese zum größten Teil klingenden Pfeifen wurden auch später nicht durch Zinkpfeifen ersetzt, was anderswo vielfach geschah. 1918 bekam die Orgel zusätzlich ein Register Gambe 8‘. (Recherche: Klaus Gernhardt)
Der Werdegang in Kleinliebenau
Die Orgel befand sich, als unser Verein die Rittergutskirche im Jahr 2005 übernahm, bereits in einem beklagenswerten Zustand: völlig verstaubt, ein Teil des Pfeifenwerks durch Vandalismus stark beschädigt, starker Verschleiß an den mechanischen Keilbälgen, abgebrochene Zierrate an der Verkleidung.
Als erster Schritt zur Restaurierung wurde im April 2010 das Pfeifenwerk ausgebaut, gesäubert und gesichert eingelagert. Von Herrn Gernhardt, Musikinstrumentenrestaurator in Bad Lausick, wurde in Zusammenarbeit mit Herrn Hodick vom Landesamt für Denkmalpflege Dresden ein Restaurierungskonzept erarbeitet und dem Verein vorgestellt.
Auf dieser Grundlage wurden Angebote dreier Orgelbaufirmen eingeholt.Das günstigste Angebot erfordert eine Summe von insgesamt etwa 35.000 EUR, die aufzubringen unser Verein allein nicht in der Lage ist und deshalb Orgelpaten sucht.
Bitte helfen Sie mit!
Ihr Beitrag dient dem Erhalt eines Stücks Musikgeschichte. Zugleich soll er Ansporn und Anerkennung für alle ehrenamtlichen Helfer sein, die einen großen Teil ihrer Freizeit dieser Kirche widmen. Sie können – zum Beispiel zu unseren Kulturveranstaltungen – spontan und anonym Ihre Spende in die bereitstehende symbolische Orgelpfeife geben.
Sie können immer noch die Patenschaft für eine (oder auch mehrere) der insgesamt 297 Orgelpfeifen übernehmen – oder eine Patenschaft als besonderes Geschenk zu einem besonderen Anlass Ihren Freunden oder Verwandten widmen. Diese Orgelpfeifen werden dabei aber nicht an Sie verkauft! sondern Ihr Beitrag – gestaffelt nach Größe und Bedeutung der Pfeifen – finanziert symbolisch die Instandsetzung “Ihrer” Pfeife und überträgt sich damit anteilig auf die übrigen Bauteile der Orgel (Windwerk, Trakturen, Spielanlage, Prospekt).
Die Klangvolle Sichtbare. Prospektpfeife im Register Prinzipal 8‘.
Aus Orgelmetall, von c bis ds‘. Gesamt 16 Stück. je 500 EUR
Diese Pfeifen haben alle einen Paten gefunden.
Die Klangvolle Besondere. Pfeife im Register Prinzipal 8‘.
Aus Holz C bis H und aus Orgelmetall von e‘ bis f‘‘‘. Gesamt 38 Stück. je 200 EUR
Die Große Geheimnisvolle. Pfeife im Register Subbass 16‘.
Holzpfeife, 2 Oktaven von C bis d‘. Gesamt 27 Stück. je 200 EUR
Die Sanfte. Pfeife im Register Hohlflöte 8‘.
Holzpfeife, 5 Oktaven von C bis f‘‘‘. Gesamt 54 Stück je 100 EUR
Die Romantische. Pfeife im Register Viola di Gamba 8‘‘.
Aus Holz C bis H und aus Orgelmetall von c bis f‘‘‘. Gesamt 54 Stück. je 75 EUR
Die Kräftige. Pfeife im Register Octave 4‘.
Orgelmetall, 5 Oktaven von C bis f‘‘‘. Gesamt 54 Stück. je 50 EUR
Die Helle. Pfeife im Register Octave 2‘.
Orgelmetall, 5 Oktaven von C bis f‘‘‘. Gesamt 54 Stück. je 20 EUR
Diese Pfeifen haben alle einen Paten gefunden.
Interesse geweckt? Unser Verein hält zu den Veranstaltungen bereit, auf denen Sie Ihre gewünschte Pfeife kennzeichnen können. Den ausgefüllten Antrag schicken Sie uns bitte zu:
Gutshofstraße 15
04435 Schkeuditz
oder übergeben ihn einem der diensthabenden Vereinsmitglieder zur nächsten Kulturveranstaltung. Etwa zeitgleich überweisen Sie den entsprechenden Betrag auf unser Vereinskonto bei der
BIC: WELADE8LXXX;
IBAN: DE28 8605 5592 1100 3684 81
Kennwort: Orgelpate
Nach dem Eingang Ihrer Spende erhalten Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung zur Vorlage beim Finanzamt (bei Spenden bis 200 € genügt normalerweise der Einzahlungsbeleg bzw. der Kontoauszug) und eine Patenurkunde.