Es gibt keine Zufälle. Oder doch?

Darüber lässt sich trefflich diskutieren, aber manches fiel uns einfach zu, und darüber geht diese Glosse. Wir sind Jakobspilger, und als solche haben wir die 2700 km von unserem Wohnort Seligenstadt bis nach Santiago di Compostela in Nordwestspanien zwischen 2001 und 2008 in jährlichen Etappen mit dem Fahrrad, die letzten 1000 km zu Fuß, bewältigt. Unser Ziel, die Kathedrale des Apostels Jakobus, erreichten wir am Freitag vor Pfingsten.

Im August 2007 hatten wir mit einer Gruppe Freiwilliger des Internationalen Bauordens beim Rohbau der Pilgerherberge an der Rittergutskirche in Kleinliebenau geholfen, und täglich sahen wir einige Pilger, die mit ihren Rucksäcken auf dem Ökumenischen Jakobs-Pilgerweg von Görlitz nach Vacha an der Baustelle vorbeikamen.

„Das machen wir auch einmal“, nahmen wir uns vor. Und so pilgerten wir 2009 von Görlitz nach Kleinliebenau. Wir kamen am Freitag vor Pfingsten an, es war der 29. Mai, und wir waren die ersten, die in dieser am gleichen Tag feierlich eingeweihten Herberge übernachten durften.

In diesem Jahr, 2016, fand der Katholikentag in Leipzig statt. Wir waren dabei, vor allem auch als Verstärkung auf dem Stand des Internationalen Bauordens. Unser freundlicher Gastgeber in Leipzig war Matthias Caffier vom Kultur-und Pilgerverein Kleinliebenau. Nach der Abschlussmesse der Veranstaltung äußerten wir den Wunsch, Kleinliebenau zu besuchen, um zu sehen, was aus der Herberge und vor allem dem Kirchlein geworden war. Matthias brachte uns mit dem Pkw bis zur Domholzschänke; die letzten 2 Kilometer gingen wir zu Fuß. Am Ziel wurden wir mit Kaffee und Kuchen erwartet. Kirche und Herberge waren in Top-Zustand. Das Datum? 29. Mai! Wirklich Zufall?

Els und Eckhard Musch aus Seligenstadt

Pilgerbesuch zum Katholikentag am 29. Mai 2016 | Foto: Henrik Mroska

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