Sanierung des Kirchturms
Im Oktober 2007 konnte nach langem Ringen um die nötigen Finanzen mit dem ersten Bauabschnitt die Turmsanierung in Angriff genommen werden. Von Herrn Klaus-Gerhard Hoffmann, Holzschutzfachmann, war dringlichster Sanierungsbedarf festgestellt worden. Es waren die Sicherung des Innenlebens der Turmhaube, die neue Schieferbedeckung und die vergoldete Bekrönung zu leisten, deren Kosten durch private Spenden, Gelder vom Regierungspräsidium Leipzig, der Stadt Schkeuditz und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung aufgebracht wurden. Fachlich begleiteten die Denkmalpfleger Dr. Alberto Schwarz und Dr. Gerhart Pasch die Arbeiten; die Bauüberwachung hatte das Planungsbüro Jörg Fiedler aus Halle/Saale übernommen. Die Zimmermannsarbeiten am Turm führte Firma Kunze Zimmerei und Holzbau GmbH, die Schiefereindeckung der Dachdeckerinnungsbetrieb Thomas Kuhne, beide aus Markranstädt, die Arbeiten zum Blitzschutz Firma Roland Röder GmbH Leipzig aus.
Zum 1. Advent am 2. Dezember 2007 wurde nach dem Gottesdienst und dem Adventskonzert von Henrik Mroska, zusammen mit Gisela Noser-Sperling, Ursula Quester, Otto Georg Moosdorf, Dr. Alberto Schwarz, Holger Simmat sowie zahlreichen Vereinsmitgliedern und Konzertbesuchern die abgenommene kupferne Turmkugel geöffnet. Darin fand sich eine eiserne Kartusche, 30 cm lang, Durchmesser 6 cm, eingewickelt in eine Beilage der Leipziger Volkszeitung vom 22. Februar 1889. Sie enthielt zwei handschriftliche Urkunden mit Angaben zur Kirchgemeinde von Kleinliebenau vom 13. November 1889 und 1. Mai 1956 und eine Leipziger Volkszeitung vom 1. Mai 1956 („Organ der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“). Außerdem waren eine Ansichtskarte von Gasthof und Biergarten Kleinliebenau, eine Postkarte an Malermeister Friedrich Dietrich sowie zwei Schieferstücke mit Einritzungen hinterlegt.
Die Turmbekrönung mit Kaiserstiel und wieder aufgearbeiteter Kugel erhielt anstelle des Kreuzes von 1889 eine Wetterfahne, die nach vorhandenen Resten des Originals von 1787 denkmalgerecht ergänzt, in Kupfer gefertigt und vergoldet wurde. Die Entwürfe zur Wetterfahne lieferte unsere Architektin Ursula Quester, Leipzig. Die Ausführung oblag der Leipziger Kupferschmiede Wolfgang Wetzig. Das gusseiserne Kreuz wurde später, nach Restaurierung der Fassade, an der westlichen Außenwand angebracht.
Die feierliche Turmbekrönung fand am 23. Februar 2008 statt und wurde mit einem Gottesdienst eröffnet, den Superintendent i. R. Friedrich Magirius und Flughafenpfarrer Dr. Christian gemeinsam im Sinne der Ökumene zelebrierten. Trotz der Kälte waren mehr als 100 Gäste gekommen, der Landrat und Vertreter des Regierungspräsidiums Leipzig, Sponsoren und viele Mitglieder und Freunde des Vereins. In einem festlichen Akt wurde die Turmkugel mit handgeschriebenen Urkunden, den alten und einer neuen, wieder befüllt, verlötet und mit der restaurierten Wetterfahne auf die Turmspitze gesetzt.