Die Tagebuchaufzeichnungen des ehemaligen Hochseefischer Uwe Dambold, in Schrift und Bild, erzählen von der wundersamen Welt der Seeleute, einer Gemeinschaft von Individualisten, skurrilen Typen, herrschsüchtigen und jammervollen Gestalten.
Vortrag von Henning Diestel, Vorsitzender des Vereins Jakobsweg Via Imperii, unterlegt mit Bildern wird von einer Pilgereise nach Santiago und vom Pilgern von Görlitz bis Santiago seit 2003 in Etappen berichtet. Dazu werden auch die Pilgerwege in Mitteldeutschland und Pilgerinitiativen wie das Samstagspilgern gestreift.
Samstag, 21.06.2014 | 16:00 Uhr | Kulturbeitrag 5,00 EUR
Auf Gandhis letzten Spuren wandeln,
den motorisierten Rikschafahrern auf den Leim gegangen sein
und ihnen
trotzdem glücklich entkommen.
Die Armut der untersten Kaste
und
den Schmutz und Staub der Straßen mit allen Sinnen spüren.
Sich unter Buddhas Baum der Erkenntnis setzen
und wissen,
dass selbst das kleinste Körnchen seiner Weisheit
wie Sand durch die Finger rinnen wird.
(Thomas Nitschke, Varanasi, August 2013)
Vielleicht waren es die intensivsten dreieinhalb Wochen im Leben von Holger Simmat und Thomas Nitschke? Vielleicht haben sie auch nicht die Fähigkeit, all das im Zeitraffer Erlebte richtig zu verarbeiten und in aller Ruhe „sacken“ lassen. Vielleicht können sie ebenso wenig die flächendeckende Armut und die unzähligen Müllberge, die tobende Hektik und das unbeschreibliche Chaos auf den Straßen von Neu-Delhi, von Agra und von Varanasi; die Kopfschmerzen während des Überquerens des zweithöchsten Passes der Welt; die wohltuenden Ruhe und Düfte in den buddhistischen Tempeln bei Leh sowie die Pracht des meistfotografierten Gebäudes der Erde, des Taj Mahal, richtig beschreiben und mithilfe der Fotos realistisch wiedergeben.
Sie haben es dennoch versucht. Sie haben von mehr als dreitausend Fotos ca. dreihundert ausgewählt und hoffen, mit diesen die Schönheit und die Grausamkeit Indiens zeigen zu können. Denn Indien zeigte sich Ihnen als ein schöner und reizvoller Subkontinent. Schön erschien ihnen Indien beim Anblick der in farbenfrohen Saris gekleideten Frauen; schön zeigte sich das Heimatland von Gandhi, wenn buddhistische Mönche in ihre ganz in rot gestrichenen Klöster zum Besuch eines „Puja“ einluden; schön erschien Indien auch, wenn sie in unzählige, lachende Gesichter blickten, in die Gesichter der im Süden lebenden Draviten, der in Varansi betenden Schivajünger und der im nördlichen Leh ihre Gewürze und seidene Tücher verkaufenden nepalesischen und tibetanischen Händler. Doch Indien offenbarte auch unermessliche Armut und nicht geahnte Grausamkeiten. Die Armut zeigte sich beim Anblick der täglich um ihre Existenz kämpfenden „Dalits“, der sogenannten „Unberührbaren“. Grausam offenbarte sich die Opferung von vier Ziegen im südlichen Mamalapuram während eines blutigen Rituales zu Ehren des Gottes Shiva.
Die Reise von Holger Simmat und Thomas Nitschke währte zwar nur dreieinhalb Wochen, auch haben sie, dessen sind sie sich bewusst, nur ein Bruchteil des indischen Subkontinents gesehen. Aber trotzdem war es eine lohnende und vor allem lehrreiche Reise, denn in Indien ist alles anders, vollständig anders als hier.
„Ihr seid verrückt!“ Diese Worte hörten die radbegeisterten Eltern mit ihren Kindern, Titus 2 und Anika 5 Jahre alt, lange bevor sie zu dieser Reise durch Malaysia, Thailand, Neuseeland und Sri Lanka aufbrachen.
Dabei blieben die vorausgesagten Krankheiten aus. Die lethargische Ostküste Malaysias lehrte sie Langsamkeit. Auf dem Markt um Gemüse feilschen, auf einem Spirituskocher würzige Currys zubereiten, Kokosnüsse von den Palmen holen, die Zeit mit den Fischern in einem Schattenhäuschen verbringen und alle paar Tage weiter zu radeln, das war ihr Alltag.
„All das öffnete unsere Sinne“, sind sich Katja und Waldemar einig. Dabei entstanden 11000 Fotos und mehrere Stunden O-Ton Aufnahmen, die zu einem einzigartigen Lichtbildvortrag zusammengestellt wurden, der auch anderen Eltern Mut machen soll, sich ihre eigenen Träume zu erfüllen.
Hintergründe und Details auf www.39grad.de
Luna und Culano – das sind nicht zwei Pilger, sondern zwei Pferde. Der Pilgerführer schreibt zur Kleinliebenauer Herberge: „auch Pilger mit Hund, Esel oder Pferd sind willkommen“. Pilger mit Hund hatten wir schon, Pilger mit Esel oder Pferd aber noch nicht. Eigentlich sollten diese Tiere im Garten eines unserer Vereinsmitglieder deren Schäfchen Gesellschaft leisten, aber unsere berittenen Pilger hatten sich einen Platz im Pferdehotel „Reiterhof Kleinliebenau“ reserviert. Ein Pferd hatte sich den Huf vertreten, sodass der Hofschmied des Reiterhofs kontaktiert werden musste. Das konnte korrigiert werden, der Weiterritt am nächsten Tag verzögerte sich dadurch etwas.
Wir hatten leider einen Arzttermin, aber die beiden pilgernden Reiter, Herr und Frau Schaudin, waren so freundlich und haben uns einige Tage später ein Foto „Pilger mit Pferd vor der Herberge“ geschickt, sodass auch dieses Ereignis mit Foto in die Chronik des Vereins eingehen kann.