Der Weg ins Refugium

Sich aus Leipzig herausfinden  Anmerkungen zum Pilgerführer¹

Der Weg ins Refugium-01Viele Pilger hatten schon ihr Leid, im ersten Anlauf den Ökumenischen Pilgerweg aus der Leipziger Innenstadt zu finden. Von der Innenstadt aus folgt man der Jacobstraße, die schräg nach Nordwest ins Rosental führt. Dort gelangt man auf die große “Rosentalwiese” – einst als Bauplatz für ein (wegen der Mücken) niemals gebautes Schloss für August den Starken vom Wald gerodet – heute grenzt hier der Zoo Leipzig mit seiner Afrika-Savanne an und man kann über den Graben Giraffen und Zebras stehen sehen. Bei gutem Wetter ist die Rosentalwiese von picknickenden und Hunde ausführenden Leipzigern besiedelt.
Die Wegmarkierungen führen den Pilger im Prinzip zuerst nach Nordwesten, am “linken” Rand der Rosentalwiese entlang; man kommt entlang einer (denkmalgeschützten!) Blickachse zur Waldstraße und quert diese. Das ist in der Tat im Pilgerführer nicht eindeutig zu sehen – zwischen dem Kartenrand auf Seite 80 und Seite 85 fehlt ein kurzes, aber entscheidendes Stück!Der Weg ins Refugium-02
Im Prinzip muss man der nordwestlichen Richtung bis zu einer viel befahrenen Eisenbahnstrecke (S-Bahn, Regional- bis ICE-Züge) folgen und lässt dabei mehr oder weniger nah den “Rosentalhügel”, einen Schuttberg aus Leipzigs Kriegstrümmern, den ein markanter Aussichtsturm ziert, rechts und Leipzigs große zentrale Kläranlage (man erkennt sie am “Duft”) links liegen. An der Bahnstrecke geht man in westlicher Richtung weiter, quert die zwischen zwei Dämme gepresste Luppe, sieht rechts den “Scherbelberg” (eine große, begrünte ehemalige Müllkippe) und quert danach einen weiteren kleineren Fluss, die Nahle. Danach geht der Weg nach rechts (Nord) durch eine tunnelartige Brücke und schlängelt sich durch Wald (“Wilder Mann”, einst ein Ausflugslokal, heute erinnert nur der Name des Spielplatzes daran). Kurz vor Unterquerung des markanten Eisenbahnviadukts aus gelben Klinkern biegt der Weg wieder nach links (West) und folgt der Nahle, über die gut befahrene Gustav-Esche-Straße hinweg, bis zu deren Mündung in die Luppe. Dort geht es dann fast direkt nach West, immer geradeaus; nach etwa 2 km erreicht der Pilgerpfad den Luppedamm wieder – das im Führer eingezeichnete Flüsschen ist eigentlich nicht recht wahrzunehmen. Man halte sich nun auf dem südlichen Luppedamm und folgt diesem einige Kilometer. Aufmerksame Wanderer werden den Zschampert bemerken, der aber auch nicht in so opulenter Größe wie auf S. 87 in die Luppe fließt.
Die eingezeichneten „Nebenflüsschen“ der Luppe sind also in Wirklichkeit sehr klein und „gucken sich weg“. Wenn man das als Wanderer gemerkt hat, ist man oft schon zu weit gelaufen.
Der als Pilger-Weg beschriebene Pfad südlich der Luppe ist herrlich, besser zu gehen als die „Radrennstrecke“ auf der Nordseite, aber mancher mag irritiert sein, dass es manchmal eher wie eine Schaftrift aussieht (in Deutschland mit seinen mitunter straßenartigen „Touristischen Rad- und Wanderwegen“ ist man das einfach nicht mehr gewohnt).
Der Weg ins Refugium-03Ob im Pilgerführer der Hinweis auf die Einkehrmöglichkeit in der „Domholzschänke“ angebracht wäre? Schlobachs Hof ist eingetragen (S. 85), liegt aber deutlich weiter ab vom Weg und ganz außerhalb der Richtung. Mit der Domholzschänke als Orientierung (sie steht etwa da, wo am rechten Kartenrand auf Seite 87 der Pilgerweg am Westrand einer kleinen Wiese ”abknickt”) findet sich dann auch der weitere Weg nach Kleinliebenau leicht – einfach den Zufahrtsweg zur B 186 laufen und diese queren, von der Straßenkreuzung ist es noch ein Kilometer bis Kleinliebenau.

Alternativ kann man die letzten Meter, um nicht auf der schmalen Landstraße (ohne Fußweg) laufen zu müssen, gleich nach der Querung der B186 rechts auf den neu hergestellten geschotterten Deichwartungsweg einbiegen und diesem den nächsten Kilometer folgen. Dann sieht man bereits links die Rittergutskirche, und biegt nach der gezäunten Schafweide nach links in einen Weg ein, der zur Straße „Zum Luppedamm“ wird. Von dort geht es nach rechts auf die Gutshofstraße und man ist da. Insgesamt ist dieser Alternativweg 310 Meter länger als die Straße, aber bis auf die letzten 100 Meter autofrei.

¹ Der Ökumenische Pilgerweg durch Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, 5. Auflage, 2007


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